Freitag, 10. April 2015

130 Arten Krieg, Zerstörung, Gewalt zu fotografieren


Es ist endlich Frühling! Blauer Himmel, Sonnenschein, Temperaturen so deutlich über Null, dass die Rheinwiesen heute der richtige Ort sind.

Im Posteingang droht stattdessen die Einladung des Museum Folkwang zur neuen Ausstellung Conflict, Time, Photography. Kriegsfotografie. Keine „Geschichte der Kriegsfotografie“, wie man in der Pressemitteilung betont. Aber das macht es auch nicht besser. Verstümmelte Leiber, moralinsaure, der Sozialdemokratie verpflichtete Ruhrgebiets-Ausstellungsmache oder – immerhin mischt die Tate Modern mit – Entlarvung des Bilderkrieges als Mittel der Kriegsführung, der Foto-Waffe, der Fotograf als Propagandist einer Kriegspartei ... Wer will schon an einem Frühlingstag in eine solch düstere, negative Schau gehen?

Um den Zeigefinger, der in der Ausstellung kaum merklich ist, an dieser Stelle zu erheben: Man sollte wollen! Die Ausstellung ist einer der Höhepunkte in 2015.
Reste einer Brille, 37 Jahre später
Hiromi Tsuchida: Hiroshima Collection
Conflict, Time, Photography, 10. April – 5. Juli 2015
Museum Folkwang, Essen
Foto: Martin Merz, 2015